Gestaltung eines Plakates für die Olympischen Sommerspiele in Atlanta
Auch wenn es ein wenig in Vergessenheit geraten ist: die Olympischen Spiele haben einen starken Bezug zur Welt der Künste. Der Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin, war überzeugt davon, dass es auf der Welt zwei universelle Eigenschaften gebe: die Liebe des Menschen zu Sport und Spiel, und die zur Kreativität – homo ludens und homo faber, wenn man so will. Um diesem doppelten Fundament des Menschen als sozialem Wesen gerecht zu werden, wollte er die Olympischen Spiele zu weit mehr machen als einem bloßen körperlichen Wettbewerb um sportliche Rekorde – und zwar, indem er Architekten, Musiker, Bildhauer, Schriftsteller und Maler einlud, dem vierjährlichen Treffen die gewünschte künstlerische Dimension zu geben. „I think (the Olympic movement) is one oft he greatest tools we have ever had on this planet for getting people from different countries to meet each other in a positive way. (…) You talk to all these people from different cultures and religions and you discover that you have more in common than you don’t“, meint Rizzi in Rückblick auf seine eigene olympische Geschichte, nämlich die als offizieller Künstler der Spiele in Atlanta 1996 und in Nagano ´98. Diese Ehre wird ihm dank New York zuteil, wo IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch und dessen Assistent in einer Galerie auf mehrere Sport-Bilder Rizzis aufmerksam werden. Beeindruckt von ihrer positiven und fröhlichen Ausstrahlung schlagen sie „Rizzi“ im Telefonbuch nach, um ihn zur Teilnahme am künstlerischen Wettbewerb der Olympischen Spiele einzuladen. Rizzi ist sofort einverstanden. Die Frucht dieses glücklichen Zusammentreffens sind zwei 3D-Editionen, „Nagano in 98“ sowie das ausgesprochen detailreiche „A Village for the World“ von 1996. Letzteres nimmt Marshall McLuhans Metapher des „Globalen Dorfes“ auf, das in Rizzis Bild vom Olympischen Dorf symbolisiert wird, das in einem wunderbaren Panorama Atlantas gipfelt. Es befindet sich unterhalb der fünf von Rizzi-Birds besiedelten Olympischen Ringe. Durch Feuerwerke, Parks und Zirkuszelte schafft Rizzi in gewohnter Buntheit eine einladende Szenerie, die er bildintern noch doppelt einrahmt und dabei die Diversität der Spiele betont: zunächst durch feiernde Fans, an äußerster Stelle mittels Simultandarstellungen der verschiedenen Disziplinen.